Alarmübung: Bahnunfall zwischen Hassel und Rohrbach
Sonntag, 26.09.2010, 01:03
In der Nacht zum Sonntag wurden die Feuerwehrangehörigen der Löschbezirke Hassel, Rohrbach und Niederwürzbach um 01:03 Uhr mit dem Alarmstichwort „Zugunfall klein“ alarmiert.
Vorausgegangen war die Notrufmeldung eines Triebwagenführers, dass er auf der Bahnstrecke zwischen Rohrbach und Niederwürzbach mit einem zuvor auf die Gleise gestürzten Baum kollidierte, eine Notbremsung durchführte und sich im Zug eine unbekannte Anzahl Verletzter befinde.
Erst beim Eintreffen an der Einsatzstelle stellten die Einsatzkräfte fest, dass es sich bei dem angenommenen Szenario um eine Übung der Löschbezirke Hassel, Rohrbach und Niederwürzbach, sowie der Bundespolizeiinspektion Bexbach handelte.
Der Triebwagen stand in einem nur sehr schwer zugänglichen, von Stützmauern eingefassten, Einschnitt zwischen dem Bahnhof Hassel und Rohrbach. Nachdem die ersten Einsatzkräfte von Feuerwehr und Bundespolizei die eigentliche Einsatzstelle erreicht hatten, bot sich diesen ein realitätsnahes Bild: täuschend echt geschminkte Verletzte im und um den Zug forderten von den Einsatzkräften alles ab. Hysterisch herumirrende Personen mussten betreut, verletzte Personen im Zug erstversorgt werden. Auch die Bundespolizisten hatten es nicht leicht. Ein Fahrgast störte den Rettungseinsatz, so dass dieser mit Handschellen „festgenommen“ werden musste.
Während sich Einsatzkräfte im Zug um die Verletzten kümmerten, wurde außerdem eine Beleuchtung der Einsatzstelle aufgebaut. Zudem wurden an der ca. 5 m hohen Stützmauer tragbare Leitern in Stellung gebracht, damit Personal den Triebwagen schneller erreichen kann.
Vier der insgesamt zehn Verletzten waren so schwer verletzt, dass sie die „Unglücksstelle“ nicht aus eigener Kraft verlassen konnten. Sie wurden mittels Trage über eine Strecke von ca. 700 m über das Gleisbett zum Hasseler Bahnhof transportiert und dort der angenommenen Verletztensammelstelle übergeben.
Zur Unterstützung der Einsatzleitung wurde vom THW Ortsverband St. Ingbert eine mobile Befehlsstelle errichtet.
Gegen 3:00 Uhr war die Übung erfolgreich beendet. Anschließend war in der ehemaligen Schulturnhalle eine Verpflegungsstelle eingerichtet.
Ziel dieser Übung war es unter anderem, die Alarmierungswege zu testen, die Einsatzstelle zu lokalisieren, Personal/Material an die Einsatzstelle zu bringen und dort entsprechende Maßnahmen zu treffen, sowie die Zusammenarbeit der beteiligten Behörden und Organisationen zu fördern.
Die Übung wurde von Übungsbeobachtern aus Reihen der Feuerwehr sowie zwei leitenden Notärzten und zwei Organisatorischen Leitern des Rettungsdienstes verfolgt. Die gewonnenen Erfahrungen sollen nach einer Nachbesprechung in die bestehenden Alarm- und Einsatzpläne eingearbeitet werden, um für die Zukunft besser gerüstet zu sein.
Die Übungsverantwortlichen bedanken sich bei allen Übungsbeteiligten, die zu dem wohl „recht unbequemen“ Zeitpunkt an der Übung teilnahmen:
- Feuerwehren der Löschbezirke Hassel, Rohrbach und Niederwürzbach
- Fachgruppe Einsatzleitung (FF St. Ingbert)
- THW Ortsverband St. Ingbert
- Bundespolizeiinspektion Bexbach
- Deutsche Bahn AG mit ihrem Notfallmanagement sowie mit der Bereitstellung des Zuges
- Haupteinsatzzentrale der Berufsfeuerwehr Saarbrücken
- Rettungsleitstelle des Saarlandes
- RUND- (Realistische Unfall- und Notfalldarstellung) Gruppe des Kreisfeuerwehrverbandes Saarpfalz e.V.
- den Übungsbeobachtern und allen, die in die Übung involviert waren
Ein Dank gilt außerdem der Deutschen Bahn AG und der Fa. Fleischwaren Schwamm für die zur Verfügung gestellte Verpflegung.