Unwetter über mehrere Tage – Feuerwehr stark gefordert

Mittwoch, 23.06.2021, 09:40

In den vergangenen Tagen sorgten mehrere Unwetter mit Gewitter, Sturmböen und Starkregen für zahlreiche Feuerwehreinsätze.

Am späten Montagabend überquerte eine Gewitterfront mit Starkregen das Stadtgebiet. So fiel in weniger als einer Stunde 36,5 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Die abfließenden Wassermassen sorgten für eine Vielzahl an Überflutungen, insbesondere im Bereich des Großbachs und in tieferliegenden Bereichen von St.Ingbert sowie in Rohrbach.

Stormtracking: Gewitterzelle mit Zugbahn im 10min-Raster

Gegen 23:30 Uhr meldeten Bewohner in der Albert-Weisgerber-Allee den ersten überfluteten Keller. Im Minutentakt folgten weitere Einsatzstellen. Keller wurden teilweise auf der gesamten Fläche zwischen 30-50 cm überflutet. Schwerpunkte der Überflutung in St.Ingbert waren die Ludwigstraße, Poststraße und Saarbrücker Straße. Der angeschwollene Großbach überflutete die Schlachthofstraße und die Saarbrücker Straße. Auf einem Parkplatz in der Poststraße wurde ein Fahrzeug durch die Fluten versetzt und stand unter Wasser. Die Tiefgarage im Bermuda-Dreieck stand ebenfalls ca. 20 cm unter Wasser.

Auch im Ortsteil Rentrisch musste die Feuerwehr zu Überflutungen ausrücken.

Einsatzkräfte aus allen St. Ingberter Löschbezirken waren im Einsatz und arbeiteten die Einsatzstellen nach Priorität ab.
Im Gerätehaus St. Ingbert wurde eine technische Einsatzleitung mit dem THW gebildet. Von dort aus koordinierte die Fachgruppe Einsatzleitung die Einsätze im gesamten Stadtgebiet.
Mit Tauchpumpen und Wassersaugern befreiten die Helfer die Keller vom Wasser. Straßeneinläufe wurden gereinigt, damit das Wasser ablaufen konnte. Eine Vielzahl an Gullideckeln und Schachtabdeckungen setzten die Feuerwehrfrauen und Männer wieder ein.
In St. Ingbert-Hassel fielen Ziegel von einem unbewohnten Haus. Mit Hilfe der Drehleiter wurde die Gefahrenstelle beseitigt. Während der Gefahrenbeseitigung erkundeten die Einsatzkräfte einen Brandalarm im St. Ingberter Bahnhof. Der Alarm stellte sich als Fehlalarm heraus.
59 Einsatzstellen arbeiteten die freiwilligen Helfer bis ca. 3 Uhr in der Nacht ab.

Ab Dienstagmorgen 8 Uhr waren die ehrenamtlichen Feuerwehrleute in St. Ingbert wieder im Einsatz. Bis zum Mittag wurden ca. weitere 10 Einsatzstellen, meist überflutete Keller, in St. Ingbert abgearbeitet. Die Feuerwehr beendete diesen Einsatz gegen 14:30 Uhr.

Schlamm und Geröll wurden in der St.Ingberter Straße angespült

Am Dienstagnachmittag überquerte erneut eine Gewitterzelle mit Sturm und Starkregen das Stadtgebiet. Die Niederschlagsmengen waren in etwa identisch zum Vorabend, jedoch traf es nun die Ortslagen von Hassel und Rohrbach am stärksten.
Zahlreiche Straßen und Keller wurden überflutet, Gullideckel hochgedrückt und Schlamm- und Geröllmassen angespült. Die St.Ingberter Straße glich zeitweise eher einem Fluss als einer Straße. Auch die Feuerwehr Hassel selbst war betroffen: Im Bereich der Fahrzeughalle, der Umkleide und weiteren Räumen im Erdgeschoss kam es zu einem Wassereinbruch. Während die Einsatzkräfte des Löschbezirks die Einsatzstellen im Ortsbereich anfuhren und abarbeiteten, beseitigten die Kräfte, welche im Gerätehaus in Bereitschaft standen, die Wasserschäden im Gerätehaus.

Aufgrund der sich abzeichnenden Flächenlage wurde zeitnah Gesamtstadtalarm ausgelöst und alle anfallenden Einsätze in der technischen Einsatzleitung zentral gesammelt, nach Prioritäten disponiert und durch die Kräfte aller St.Ingberter Löschbezirke abgearbeitet.

So wurden von Montagnacht bis zum Dienstagabend durch die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr St.Ingbert 150 unwetterbedingte Einsätze abgearbeitet. Hierbei wurden durch rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr und 12 THW-Kräfte über 1000 Einsatzstunden geleistet.

Hilfreiche Informationen zum Schutz vor Überflutung und Rückstau bei Starkregen finden Sie unter anderem auf der Homepage des ZKE Saarbrücken unter www.zke-sb.de/abwasser/starkregen