HLF
Löschbezirk Hassel
Feuerwehr St. Ingbert, Löschbezirk Hassel
Aktive Jugendfeuerwehr Altersabteilung

Unwetter

Dienstag, 05.06.2018, 13:55

„TH klein, Baum droht / umgestürzt“, mit dieser unspektakulären Einsatzmeldung begann kurz vor Mitternacht am späten Fronleichnamsabend für den Löschbezirk Hassel und die Mittelstadt St. Ingbert eine der verheerendsten Unwetterlagen der letzten Jahrzehnte. Kurz nach dem Eintreffen der ersten Kräfte am Feuerwehrhaus in der Rohrbacher Straße musste sich die Feuerwehr erstmal selbst helfen: Durch den massiven Rückstau der Wassermassen im Kanalnetz lief das Erdgeschoss der Feuerwehr voll Wasser. Danach folgte eine Einsatzserie, welche bis zum nächsten Nachmittag anhalten sollte. In allen Stadtteilen kam es zu Wassereinbrüchen, ausgehobenen Kanaldeckeln, überspülten Fahrbahnen und umgestürzten Bäumen. So arbeiteten die Kräfte des Löschbezirks Hassel ab dem späten Abend 34 Einsatzstellen im gesamten Stadtgebiet ab. Besonders schwer getroffen wurde St.Ingbert-Mitte: Hier war neben dem Kanalnetz der Großbach in der Stadtmitte meterhoch über die Ufer getreten, hatte zahlreiche Gebäude geflutet und Fahrzeuge in- und übereinander geschoben. Während hier die Kräfte des HLF 20/20 des Löschbezirks Hassel insbesondere in der Dammstraße und der Ludwigstraße über Stunden gegen meterhohe Wassermassen ankämpfen mussten, pumpten die Kräfte des LF 8 die untere Etage eines Gebäudes in der Saarbrücker Straße leer, welche bis unter die Decke mit Wasser geflutet wurde. In einer Kindertagesstätte in St. Ingbert wurde eine Etage mit Wasser sowie Sandmassen und größeren Mengen Rindenmulch einer umgebenden Grünanlage geflutet, wodurch sich ständig die Pumpen zusetzten und die Maßnahmen immer wieder unterbrochen werden mussten. Alleine diese Einsatzstelle beschäftigte die Feuerwehr über sechs Stunden. Doch der Einsatz war nicht nur kräfte- sondern auch materialzehrend, so stieg in einigen Stiefeln und Wathosen der Wasserstand infolge von Undichtigkeiten und Beschädigungen, bzw. die Tauchpumpen hielten der Dauerbelastung nicht mehr stand und quittierten nach und nach ihren Dienst. Nach knapp 18 Stunden Dauereinsatz konnten die letzten Kräfte des Löschbezirks Hassel gegen 17:30 Uhr wieder nach Hause zurückkehren. In den nächsten Tagen stehen aber auch noch einige Nachbereitungen und Aufräumarbeiten an, auch der Wasserschaden im Feuerwehrhaus muss noch beseitigt werden.
Die Kameraden des Löschbezirks Hassel möchten aber auch Danke sagen:
Wir möchte und ganz herzlich bei allen eingesetzten Kräften der Feuerwehren aus dem Saarpfalz-Kreis und dem Landkreis Neunkirchen, des THW, der Polizei, der Stadtwerke, sowie aller eingesetzten Fachgruppen und Hilfsorganisationen für die Unterstützung und gute Zusammenarbeit bedanken.
Ganz besonders bedanken möchten wir uns bei der Bevölkerung, welche uns, auch trotz des eigenen Schadens, immer wieder mit Kaffee, Kuchen, Getränken und Verpflegung an den Einsatzstellen versorgt haben bzw. oder auch uns ihre Toilette zur Verfügung gestellt haben.