HLF
Löschbezirk Hassel
Feuerwehr St. Ingbert, Löschbezirk Hassel
Aktive Jugendfeuerwehr Altersabteilung

Werden Sirenen noch benötigt?

Freitag, 31.05.2013, 12:57

Diese Frage wird der Feuerwehr oft gestellt und ist mit einem ganz klaren „Ja“ zu beantworten, so der stellvertretende Wehrführer und Funkbeauftragte der Feuerwehr St. Ingbert, Andreas Menges. Geklagt wird oft über den „Lärm“, den solch eine Sirene macht. Dies hat natürlich auch seinen Sinn, denn in erster Linie dienen die Sirenen zur Warnung der Bevölkerung im Katastrophenfall und erst in zweiter Linie zur Alarmierung der Feuerwehr.
Feueralarm über Sirenen wird nur noch dann ausgelöst, wenn Menschenleben in Gefahr ist. Dieses signalisiert jedem Feuerwehrmann, beziehungsweise jeder -frau, dass es jetzt um Sekunden geht. Das kommt aber aus der Erfahrung ungefähr nur 5 bis 10 Mal im Jahr vor, so Menges.

Bis Ende der 80er Jahre waren Sirenen, auch in St. Ingbert, die einzige Möglichkeit, die freiwilligen Feuerwehrleute zum Einsatz zu rufen. Damals unterhielten die bundeseigenen Warnämter für Zivilschutz alle Sirenenstandorte. Nach deren Auflösung Anfang der 90er Jahre übernahm die Stadt diese Aufgabe inklusive Wartung und Instandhaltung. Der Bund war fortan an den Kosten nicht mehr beteiligt. Da in der Folgezeit die Ausstattung der Feuerwehren mit Funkmeldeempfängern zur stillen Alarmierung voranschritt, wurden in einigen Kommunen die Sirenen aus Kostengründen sogar komplett abgebaut.

In St. Ingbert blieben die aus den 60er Jahren stammenden Sirenen nur in sehr begrenztem Umfang erhalten. Kürzlich wurden die Standorte und ihr Erreichungsgrad überprüft. Leider ist es im Moment nicht möglich, gerade in St. Ingbert-Mitte, flächendeckend zu warnen. Es ist daher vorgesehen, weitere Sirenen in Betrieb zu nehmen.

Auf Grund vieler Großschadenslagen der letzten Zeit, nicht nur in Deutschland, stand man vor dem Problem, dass es keine wirklich funktionierende Möglichkeit gibt, die Bevölkerung im Großschadensfall zu warnen.
„Wie will man aber zum Beispiel auf die Schnelle die Bevölkerung mitten in einer warmen Sommernacht dazu auffordern, bei einer Großschadenslage die Fenster zu schließen?“, fragte sich nicht nur der St. Ingberter Wehrführer Timo Meyer.
Eine zuverlässige Warnung ist eben nur über Sirenen möglich. Selbst viele Großstädte sind momentan wieder dabei, ein funktionierendes Sirenensystem aufzubauen.

Derzeit gibt es im Stadtgebiet 13 Sirenenstandorte (St. Ingbert-Mitte 5, Hassel 1, Oberwürzbach 2, Rentrisch 2, Rohrbach 3).

Die Sirenen in der Mittelstadt St. Ingbert werden bislang an jedem zweiten Samstag im Monat gegen 12 Uhr zu einem Probealarm eingeschaltet, um die Funktionsfähigkeit zu überprüfen. In Zukunft wird dieser Probealarm (12 Sekunden Dauerton) samstags nur in den ungeraden Monaten ausgelöst. In den geraden Monaten wird der Probealarm „Warnung der Bevölkerung“ (eine Minute Heulton) ausgelöst. Dieses Signal bedeutet:

„Bleiben Sie im Haus, schließen Sie die Fenster, Türen und schalten Sie das Radio ein“

Der Probealarm „Warnung der Bevölkerung“ wurde bis in die frühen 90er Jahre regelmäßig ausgelöst, dann aber eingestellt. Er wird nun in St. Ingbert wieder eingeführt, wie dies in anderen Städten, z.B. auch in Saarbrücken, längst geübte Praxis ist. Der erste Probealarm findet am Samstag dem 08.06.2013 statt, so Wehrführer Timo Meyer.

Die Sirenen-Signale:


Bevölkerungswarnung:
Heulton, Dauer 1 Minute


Feuerwehralarmierung:
Dauerton, 2x unterbrochen, Dauer 1 Minute


Probealarm:
Dauerton, Dauer 12 Sekunden

Bild sirene.jpg